Ruaha Nationalpark
Der Ruaha Nationalpark steht nach wie vor im Schatten seiner berühmteren „Brüder“, denn der Serengeti Nationalpark, der Ngorongoro Krater oder der Tarangire Nationalpark sind noch immer die ersten Ziele für Reisen nach Tansania. Dabei ist der im Zentrum von Tansania gelegene Ruaha Nationalpark mit seiner Größe von 20.200 km² einer der größten Nationalparks Ostafrikas und steht den anderen Parks an Attraktivität in nichts nach.
Den Ursprung des heutigen Ruaha Nationalparks bildete das 1910 von den Deutschen amtlich bekanntgegebene Saba Wildreservat. 1964 wurde der südliche Teil des Reservats offiziell in den Ruaha Nationalpark umgewandelt. Das Wort Ruaha stammt aus der Sprache der Hehe, in der „Ruvaha“ „Fluss“ bedeutet. 1974 wurde ein kleiner Abschnitt des Großen Ruaha in den Park mit aufgenommen und 2008 wurde das Gebiet um das Usangu Wildreservat und andere wichtige Feuchtgebiete im Usangu-Becken. Damit erhielt der Park seine heutige Größe.
Wer sich für die traditionellen Stämme Tansania interessiert, wird im Ruaha-Nationalpark ebenfalls fündig. Hier gibt es mehrere historische Kulturstätten, die an das Volk der Hehe (oder auch Wahehe) erinnern, das unter der Führung von Chief Mkwawa die Vorherrschaft im gesamten Ruaha-Gebiet hatte.
Außerdem kreuzten sich in diesem Gebiet einst wichtige Handelsrouten, die von arabischen Karawanen genutzt wurden. Und auch die bekannten Afrikaforscher Richard Francis Burton und John Hanning Speke waren auf diesen Routen unterwegs.
Der südöstliche des Parks entlang fließende Ruaha bildet mit seinen saisonalen Nebenflüssen wichtige Lebensadern für die reiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Landschaft des Ruaha Nationalparks ist geprägt der Akazien-Savanne Ostafrikas und des Miombo-Waldlandes von Südafrika.
Deshalb gibt es hier besonders viele Antilopen – nirgendwo sonst entwickelt sich zum Beispiel die Population der Kudus so gut wie hier und auch die selteneren Rappen- und Pferdeantilopen sind im Ruaha Nationalpark anzutreffen. Aber auch Elefanten, Giraffen, Zebras, Gnus Löwen und die äußerst gefährdeten Wildhunde sind auf einer Safari durch den Park gut zu beobachten.
Für Hobbyornithologen ist der Ruaha Nationalpark mit seiner beeindruckenden Vogelwelt ebenfalls ein wahres Paradies. Über 550 Arten wurden hier gezählt. Besonders interessant ist dabei der Ruaha-Rotschnabeltoko, der in diesem Gebiet vorherrschend ist.
Die beste Reisezeit, um den Park zu erkunden, sind die Monate Juli bis Oktober. Die Durchschnittstemperaturen liegen am Tag zwischen 25–30 ºC und nachts zwischen 15–18 ºC. Oktober und November sind mit bis zu 42 ºC die heißesten Monate, während im Juli die Nächte mit bis zu 5 ºC am kältesten sind.
Die Regenzeit zwischen November und April eignet sich gut für Vogelbeobachtungen. In dieser Zeit ist die Landschaft gezeichnet von einem üppigen Grün und unzähligen Wildblumen.
Wer auf seiner Tansania-Reise den eher abgelegenen Ruaha-Nationalpark besuchen möchte, kann diesen mit dem Auto oder dem Flugzeug erreichen.
Innerhalb des Parks gibt es eine kleine Anzahl an Lodges und Campingplätzen. Wir empfehlen für Übernachtungen im Ruaha Nationalpark die Ruaha River Lodge und das Jongomero Camp.