Lake Nakuru-Nationalpark
Etwa 160 Kilometer nordwestlich von Nairobi liegt der Lake Nakuru Nationalpark und lockt mit seiner einzigartigen Natur jedes Jahr Tausende Touristen an. Nach der Maasai Mara ist er der zweitgrößte Besuchermagnet in Kenia. Das liegt sicher auch an seinem Lake Nakuru, der wegen der tausenden Flamingos, die sich hier einfinden, weltberühmt ist.
Diese sind auch der Grund, weshalb der Park 1961 zunächst als Vogelschutzgebiet und 1969 als Nationalpark ernannt wurde. Heute misst der Lake Nakuru-Nationalpark eine Fläche von nur 188 km² und hält weit mehr als seine Vogelwelt für Sie bereit.
Die Landschaften des Parks sind durchaus vielfältig – während im nördlichen Teil des Parks weite Gras-Savannen das Bild prägen, finden Sie auf der östlichen Seite einen weitläufigen Wald aus Kandelaber-Euphorbien.
Steinig und von Buschwald bedeckt zeigt sich der Nationalpark im Süden. Von hier genießen Sie auch herrliche Ausblicke auf den See und seine Umgebung. Das Ufer des Sees ist gesäumt von einem dichten Akazienwald, der mitunter für besondere Lichtverhältnisse sorgt.
Neben seiner natürlichen Schönheit ist der Lake Nakuru-Nationalpark auch ein wahres Safari-Paradies, denn auf kleinem Raum finden Sie hier über fünfzig Säugetierarten, darunter verschiedene Antilopenarten, Wasserböcke, Büffel und die seltenen Rotschild-Giraffen. Mit etwas Glück bekommen Sie sogar Löwen zu Gesicht. Auch die größte Schlange Afrikas – die Python – ist hier zuhause.
Einen besonderen Schutz genießen im Lake Nakuru Nationalpark die Breitmaul- und Spitzmaulnashörner. Bei aller Vielfalt – Elefanten werden Ihnen nicht begegnen. Für sie ist der Park dann doch zu klein.
Wie bei allen Seen im Rift Valley schwankt die Größe des Lake Nakuru erheblich. So gab es schon Zeiten, in denen er komplett ausgetrocknet war und seinem Namen alle Ehre machte. In der Sprache der Maasai bedeutet „En Akuro“ so viel wie „wirbelnder Staub“. Bei starken Regenfällen breitet er sich jedoch aus und erreicht eine Größe von über 40 km².
Durch seinen vulkanischen Ursprung ist der See stark sodahaltig und damit der perfekte Lebensraum für die Spirulina-Blaualge und kleine winzige Krebse, die wiederum die Nahrungsgrundlage für Flamingos bilden. Bei niedrigem Wasserstand vermehren sich Krebse und Algen explosionsartig und locken Millionen Flamingos an, die Beobachtern ein atemberaubendes Bild bieten.
Leider dieser Anblick inzwischen nicht mehr selbstverständlich. In den letzten Jahren hat sich das ökologische Gleichgewicht derart verschoben, dass der Wasserspiegel des Sees viel zu hoch ist, sich dadurch Blaualgen und Krebse nicht mehr so sehr vermehren und die Flamingos ausbleiben.
Mitunter finden Sie also nur noch wenige Exemplare dieser faszinierenden Vögel am Lake Nakuru. Trotzdem ist der Vogelreichtum am See immer noch atemberaubend: etwa 450 Vogelarten sind hier zu beobachten – darunter Kormorane, Pelikane und auch verschieden Geier- und Adlerarten.
Der Lake Nakuru-Nationalpark ist das ganze Jahr über zu besuchen. Bei hohem Wasserstand können jedoch einige Pisten überschwemmt sein. Die Hauptpiste rund um den See ist davon aber kaum betroffen.
Die Möglichkeiten für Tierbeobachtungen sind auch ganzjährig sehr gut, dennoch sind die Monate der Trockenzeit von Juli bis Dezember die schönsten.