Murchison Falls Nationalpark
Der Murchison Falls Nationalpark liegt im Nordwesten Ugandas etwa 230 km von Kampala entfernt. Auf einer Fläche von 3.877 km² umfasst der Nationalpark eine der größten geschützten und tierreichsten Savannenlandschaften um den Victoria Nil (Weißer Nil), der im Westen in den Lake Albert mündet. Der Nil teilt den Park in eine nördliche und eine südliche Hälfte, die durch eine Fähre bei Paraa miteinander verbunden sind.
Der Süden des Parks ist geprägt durch üppigen Primärwald, während der Großteil eigentlich aus Grassavanne besteht. Die namensgebenden Murchison Wasserfälle befinden sich im Westen des Parks. Hier presst sich der Nil durch einen 7 m breiten Spalt und lässt die Wassermassen mit Getöse 43 m in die Tiefe stürzen.
Die Ursprünge des Parks gehen ins Jahr 1952 zurück und damit gilt er als einer der ältesten Ugandas. In den ersten Jahren war er wohl auch einer der faszinierendsten Parks des Landes, bis durch die hemmungslose Wilderei in den 70er und 80er Jahren und die Verbannung ausländischer Besucher unter dem Regime von Idi Amin seine Tore im Jahr 1972 geschlossen wurden. Vor allem die Nashörner wurden bis 1983 auf diese Weise komplett ausgerottet.
Erst ab 1990 erholte sich die gesamte Tierpopulation wieder und auch die touristische Infrastruktur wurde nach dem Ende des Bürgerkriegs 2005 wieder hergestellt.
Heute bietet der Murchison Nationalpark eine sehr artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Grassavanne bietet Tieren wie Kaffernbüffel, Elefanten, Uganda-Kobs und Jackson's Kuhantilopen eine Heimat. Rund um das Ufer sind häufig Wasserböcke, Oribis, Flusspferde und auch riesige Krokodile zu beobachten. Darüber hinaus begegnet man mit etwas Glück auch der seltenen Rothschild-Giraffe oder einer der sechs hier heimischen Primatenarten. Speziell im Kaniyo Pabidi Forest lebt eine der größeren Schimpansenpopulationen des Parks.
Besonders imposant ist auch die Vogelwelt des Parks. Über 450 Vogelarten sind bereits registriert. Unter ihnen befindet sich der berühmte und urzeitlich anmutende Schuhschnabelstorch (Shoebill), zahlreiche Kingfisherarten, Schreiseeadler und Goliathreiher. Auch seltene Arten wie der Rotkehlspint können mit etwas Glück entdeckt werden.
Von Entebbe ist der Park mit dem Auto an einem Tag erreichbar. Zwischendurch lohnt ein Stopp am Ziwa Rhino Sanctuary, einem Schutzgebiet, in dem man die einzigen frei lebenden Nashörern Ugandas beobachten kann.
Im Murchison Falls Nationalpark bieten sich abwechslungsreiche Aktivitäten. Neben den klassischen Safaris im Fahrzeug können Sie hier auch eine Bootsfahrt zu den namensgebenden Wasserfällen unternehmen, bei dem Sie eine Wanderung zur Fallkante machen. Am Fuße der Fälle sonnen sich häufig die riesigen Nilkrokodile, ein atemberaubender Anblick.
Darüber hinaus lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem Nildelta, und zwar nicht nur für Ornithologen. Hier bekommt man mit Glück nicht nur den sonderbaren Schuhschnabel sondern auch häufig Wildtiere wie Elefanten oder Büffel zu Gesicht, die am Wasser trinken.
Grundsätzlich kann der Park wie ganz Uganda das ganze Jahr über bereist werden. Allerdings sind einige Wege während der Regenzeit im April und Mai nur eingeschränkt befahrbar. Die besten Tiersichtungen erleben Sie in der trockeneren Jahreszeit von Juni bis September.
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