Swakopmund
Das kleine Atlantikbad liegt südlich der Sklettküste und nördlich von Walvis Bay sowie dem Namib-Naukluft Nationalparkt. Angefahren wird es häufig aus Richtung des Sossusvlei, von wo aus die Fahrt durch den Kusieb Canyon führt.
Im Gegensatz zum nahegelegenen Walvis Bay, gibt es an der Mündung des Swakop keinen natürlichen Hafen. Das hier trotzdem ein Küstenort mit künstlicher Mole und auch einem weit ins Meer reichenden Pier enstand, ist der Tatsache, dass sich Walvis Bay unter Kontrolle der britischen Krone befand und sich das deutsche Kaiserreich beim Aufbau ihrer Kolonie Deutsch-Südwestafrika nicht auf Versorgung über fremdes Gebiet verlassen wollte, geschuldet. Im Laufe der 1880er landeten eine Reihe von deutschen Kriegs- und Handelsschiffen nördlich der Flussmündung, wo dann 1892 erste Barracken errichtet wurden. In den folgenden Jahren wurde dann durch das Aufschütten einer Mole ein künstlicher Hafen angelegt und eine Siedlung sammelte sich darum an. Ab 1902 begann dann der Bau eines Leuturms und eine Hölzerne Seebrücke entstand. Stadtrecht erhielt Swakopmund 1909. Um die Holzkonstruktion zu ersetzen, wurde dann ab 1912 ein Pier aus Stahl gebaut, welcher heute als "Jetty" bekannt ist. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Stadt Teil des südafrikanischen Mandatsgebiets und mit der Unabhängigkeit 1990 dann Teil Namibias. Im Zuge dessen wurde einige der Straßennamen geändert.
Die wohl markantesten Gebäude Swakopmunds sind das Woermannhaus, das Hohenzollernhaus und der "Jetty". Das Woermannhaus ist ein historisches Gebäude, das im Jahr 1905 erbaut wurde und ein herausragendes Beispiel der deutschen Kolonialarchitektur darstellt. Es diente einst als Verwaltungssitz der Woermann-Linie und ist heute ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.. Das Hohenzollernhaus, welches seit 1972 zum nationalen Erbe Namibias zählt, ist ein neobarockes Gebäude, dessen Fassade noch heute beeindruckt. Der von den Swakopmundern als "Jetty" bezeichnete Pier, der wie ein Speer in den Atlantik hineinragt, wurde zwar nie ganz vollendet, ist aber trotzdem begehbar und auf ihm findet sich sogar eine Bar.
In Swakopmund gibt es eine Reihe von kleineren, aber trotzdem sehr spannenden Museen. In der Kristall Galerie wird neben anderen glitzernden Steinen und einer künstlichen Kristallhöhle der größte Quarz-Kristall der Welt ausgestellt. Im Martin Luther Museum ist die gleichnamige Dampflok, ein nationales Erbe Namibias, zu sehen. Wer einen Eindruck von Swakopmund aus der Anfangszeit des letzten Jahrhunderts gewinnen möchte, wird im Heimatmuseum in die Kolonialzeit zurückversetzt. Außerdem haben Sie die Möglichkeit Ihren Wissenshorizont bei eine der spannenden Ausstellung über die vielen ethnischen Gruppen Namibias zu erweitern. Wer sich danach kritisch mit der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia auseinandersetzen möchte, wird im Swakopmund Genocide Museum mehr über die deutschen Kolonialverbrechen erfahren.
Die besondere Lage zwischen Wüste und Ozean ermöglicht eine diverse Reihe von Aktivitäten, jede Einzelne davon ein unvergessliches Erlebnis. So starte von hier ein Rundflug über die Namib, bei dem Sie die Dünen von Sossusvlei, den Kuiseb Canyon und Walvis Bay aus der Vogelperspektive bewundern können, eine Geländewagentour durch die Dünen entlang der Wellen, eine Wanderung, bei der Sie sich auf die Suche nach Leben in der Wüste machen oder die uralten Welwitschia Planzen bewundern können und schließlich eine Kajak- oder Katamaran-Tour mit der Aussicht auf eine Begegnung mit Seehunden oder sogar Walen. An machen Tagen ist es sogar möglich die gigantische Rössing Uran Mine zu besichtigen.